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WIE FRAUEN IN TOGO DIE WELT VERÄNDERN

Togo hat afrikaweit den höchsten Anteil an Frauen in Führungspositionen. Für uns der perfekte Anlass, die neue ARMEDANGELS Summer Dresses Kampagne ganz den weiblichen Leadern des Landes zu widmen. In Zusammenarbeit mit der togolesisch-deutschen Fotografin Delali Ayivi, zeigen und feiern wir eine Gruppe inspirierender Frauen, die sich alle auf ihre eigene Art für den Schutz der Umwelt und Kultur Togos stark machen.

Adjowa
Koufam

Adjowa Koufam ist Beamtin im Umweltministerium von Togo und Generalsekretärin des Afrikanischen Frauennetzwerks für kommunale Forstwirtschaft (REFACOF). Darüber hinaus ist sie Gründerin der Vereinigung „Women Committed to Local Development“. Über ihre Karriere hinweg hat sie sich aktiv gegen die Abholzung der Wälder und den Klimawandel in ganz Afrika stark gemacht.

Mein Beitrag besteht darin, Frauen den Zugang zur Öffentlichkeitsarbeit und der städtischen Verwaltung durch den Schutz von natürlichen Ressourcen zu erleichtern. Mit meiner Initiative klären wir Frauen in ländlichen Regionen auch darüber auf, wie sie Gemeindewälder anlegen können. Damit schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe, denn diese Wälder ermöglichen es den Frauen, finanziell unabhängig zu sein und gleichzeitig die Umwelt in Togo zu schützen. Togo hat afrikaweit die höchste Anzahl von Frauen in Führungspositionen.


Ja, das tut es. In letzter Zeit hat die Regierung damit begonnen, Frauen mit der Verwaltung unseres Landes zu betrauen. So ist zum Beispiel die Leiterin der Nationalversammlung eine Frau, ebenso wie unsere Premierministerin. Die weibliche Führung ist in Togo auf dem Vormarsch.

In einer besseren Welt werden die öffentlichen Güter gerecht verwaltet, sodass die Natur wieder in ihrer vollen Pracht gedeiht und wir von Wäldern umgeben leben können. Meine Vision ist es, alle Menschen zu ermutigen, sich für den Schutz der Natur einzusetzen.

Afi Sitsofe
Déborah Dali

Déborah ist Medizinstudentin in ihrem letzten Studienjahr. Sie engagiert sich in ihrer Freizeit für den Umweltclub ihrer Universität, der mehrmals pro Woche in verschiedene Stadtteile fährt, um dort die Straßen zu reinigen. Außerdem besucht sie Schulen, um Kinder über die Verwendung von Plastik aufzuklären.

In der Schule machten sich alle über mich lustig und nannten mich "Miss Clean", weil ich immer den Müll aufsammelte. Als ich dann an die Uni kam, wurde mir klar, dass es um unsere Umwelt wirklich nicht gutsteht und so gründete ich mit einigen Freunden den Umweltclub, mit dem wir regelmäßig Aufräumaktionen in der ganzen Stadt organisieren. Dabei informieren wir auch Anwohner darüber, dass sie ihren Müll nicht einfach in die Abflussrinnen werfen sollen, da dadurch das Wasser nicht richtig abfließen kann und wie man synthetische Haare, die Mädchen hier oft nutzen, ordnungsgemäß entsorgt, damit sie Tieren nicht zum Verhängnis werden.  

Eine bessere Welt ist für mich eine, in der man seinen Nächsten liebt und sich gegenseitig respektiert. Ich möchte, dass jeder versteht, dass die Umwelt tatsächlich in Gefahr ist und Verantwortung für sie übernimmt. Veränderung fängt bei einem selbst an. Wenn man authentisch ist, nach eigenen Prinzipien lebt und anderen Menschen mit einem Lächeln begegnet, dann kann das wirklich inspirieren. 

Das größte Hindernis ist die Menschheit. Die Menschen sind diejenigen, die die Umweltzerstörung verursacht haben. Wenn es uns also gelingt, die Mentalität unserer Gesellschaft zu ändern und unser Verhalten gegenüber der Natur zu verbessern, dann haben wir es geschafft, die Welt zu verändern. 

Malaika Nabillah
& Delali Ayivi

Delali ist eine togolesisch-deutsche Fotografin, die in London und Lomé lebt. Malaika ist Medizinstudentin, Kreativdirektorin und Textildesignerin. Gemeinsam haben sie ein visuelles Projekt entwickelt, das die junge kreative Gemeinschaft Togos zelebriert.

Eine bessere Welt ist eine, in der jeder verantwortungsvoller und ökologischer handelt. Wir sind heute zu stark kapitalistisch und individualistisch geprägt und dadurch weniger offen für die Welt um uns herum. Um aber für uns selbst zu sorgen, müssen wir uns auch um die Umwelt kümmern. Deshalb sollten wir, bei allem, was wir tun, immer versuchen guten Willen zu zeigen, mehr Entschlossenheit und Einfühlsamkeit in der Zusammenarbeit mit anderen Menschen.  

Die Tatsache, dass Frauen in Togo inzwischen wichtige politische Ämter beziehen, spornt junge Mädchen natürlich an, noch mehr zu tun. In Afrika sieht man Frauen sonst selten in solchen Positionen. Die Tatsache, dass Frauen hier mehr Sichtbarkeit haben, hilft uns, unabhängig zu sein. In meiner eigenen Familie war es meine Mutter, die für alles verantwortlich war und dadurch für mich ein starkes Vorbild. Jetzt möchte ich andere Frauen dazu motivieren und befähigen, ihre Ziele und Träume zu verwirklichen und damit aufzuhören, ihren Fähigkeiten Grenzen zu setzen. 

Mich motiviert vor allem die Freundschaft und Zusammenarbeit, die ich gemeinsam mit Delali aufgebaut habe. Eine Freundschaft, die auf Vertrauen, Gleichberechtigung und Augenhöhe basiert. Und das wiederum kann andere Menschen in Togo und der Diaspora zur Zusammenarbeit inspirieren. Anfangs war es nicht immer einfach, weil die Leute davon ausgingen, dass ich Delalis Assistentin sei – schließlich lebt sie ja im Ausland. Aber diese Mentalität haben wir inzwischen überwunden und liefern den Beweis, dass man als Frauen gemeinsam hart an etwas arbeiten kann, um die eigenen Ziele zu erreichen. 

Aimée Abra
Tenu Lawani

Aimée ist soziale Unternehmerin, die sich für den Schutz der Umwelt und die Förderung des togoischen Handwerks einsetzt. Ihre NGO STEJ Togo hat zahlreiche Unternehmen ins Leben gerufen, darunter Zam-Ké, die Accessoires aus recycelten Plastiktüten herstellen und Kari Kari Africa, eine Manufaktur für handwerklich hergestellte Bio-Seifen. Durch ihre Arbeit unterstützt Aimée ein Frauenkollektiv, das Sheabutter herstellt, eine Farm, die sich der Agrarökologie verschrieben hat, und ein Programm, das Häftlingen in örtlichen Gefängnissen Arbeit verschafft.

Als Kind wollte ich immer Journalistin werden und im Alter von 13 Jahren habe ich einen Wettbewerb gewonnen, bei dem ich eine Radiosendung über Kinderrechte moderieren durfte. Dadurch wurde mir überhaupt erst bewusst, dass es viele Kinder gibt, die nicht so privilegiert aufwachsen wie ich. Ich gründete daraufhin ziemlich bald meine NGO, mit der ich viele Projekte rundum Recycling, Trinkwasser und Abwasserentsorgung anstoßen konnte. Ich habe ein tolles Team um mich herum mit jungen Menschen, die wissen, wie wichtig es ist, sich für eine bessere Welt einzusetzen.


Eine Welt, die von Frieden, Gerechtigkeit, Gleichheit und freundschaftlichen Beziehungen zwischen Menschen in unseren Communities geprägt ist. Und mit dem nötigen Engagement können wir Projekte vorantreiben, um diese Vision zu realisieren und Wirklichkeit werden zu lassen. Dabei können wir im täglichen Handeln mit gutem Beispiel vorangehen. Indem wir andere respektieren, lokale Rohstoffe und überlieferte Traditionen wertschätzen und faire Löhne zahlen.


Mich motiviert, dass ich mit all meinen Projekten wirklich etwas bewirken kann. Ich habe in Lyon studiert. Ich hätte ebenso in Frankreich bleiben und einen normalen Job annehmen können. Ich habe aber ein Kind und ein Stiefkind und möchte ihnen eine saubere Welt hinterlassen, in der sie atmen, reisen und die Wunder dieses Planeten entdecken können: die Menschen, Kulturen und Bräuche. Ich möchte ihnen diese Reichtümer bieten. Deshalb denke ich bei jedem Schritt, den ich heute mache, auch an morgen.  

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